Eine Odyssee in eGun

 

Diese Seite ist meine Antwort auf die negative Bewertung eines eGun-Mitgliedes mit dem Handelsnamen "Megasys", welcher damit auf meine negative Bewertung, welche seine Unseriösität zum Inhalt hatte, mit den Worten "Kann nicht lesen und droht gleich!! nicht empfehlenswert!!!!" reagierte.

Zur Warnung anderer eGunner sei hier die Story (hier die Kurzfassung) erklärt.


Folgender Sachverhalt liegt der Darstellung zu Grunde:

Meine Entscheidung, als Sportschütze in den Schwarzpulverbereich einzusteigen, sollte mit dem Kauf eines gebrauchten Vorderladers beginnen. Da mir in diversen Katalogen ein Modell besonders aufgefallen war, habe ich dieses bevorzugt bei meiner Suche behandelt. Welch ein Glück, bei eGun ein solches Modell zur Auktion (Anlage 1) stand.
Also habe ich mir die Auktion Nr. 321489 - Ende am 13.01.2005 im 9.37 Uhr - angesehen und den Verkäufer "Megasys"  zum Angebot befragt. Da ich das Vorderladermodell für gut befand, wollte ich einiges darüber vom Verkäufer wissen. Im daraus resultierenden eMail-Verkehr stellte ich folgende Frage an den Verkäufer:

 

Hallo ...,
 
 wie lange hast Du die Waffe schon?
 Was bedeutet Zustand "gut"?
 Ist die Waffe rostfrei?
 Warum willst Du sie loswerden, nach erst 10 Schuß?
 
 Mfg
 Torsten Schmidt

 

Darauf kam die Antwort:

Hallo.
Habe die Waffe ca. 2 Jahre, bin aber weg von Vorderladern zu Hinterladern, Zustand gut bedeutet einfach daß die Waffe schon gebraucht wurde.
MfG

Anmerkung: Laut Auktion nur 10x geschossen ! Siehe Anlage 1! Waffe ca. 2 Jahre = 2003,, war aber Baujahr 1999!!!

Also habe ich auf die Auktion geboten. Wie das so ist bei Auktionen und bieten, gewinnt man ab und zu auch ein mal. In diesem Fall "leider" auch. Ich habe die angebotene Vorderlader-Waffe zum Preis von 185,00 € plus 7,00 € Versandkosten ersteigert. eGun hat dies um 9.45 Uhr am 13.01.2005 (Anlage2) bestätigt.

Die Auktion bestätigte der Verkäufer schon erst einmal mit einen viel zu hohen Preis (Anlage 3):

Hallo.
Glückwunsch zur gewonnenen Auktion. Bitte überweisen Sie den Gesamtbetrag von € 194.- incl. € 7,00.- Versand auf das Konto.

M***** H*****
VoBa Bretten
BLZ. 6*******
Kto:. 2*******
Verwendung : Buckskinner

Die Ware verlässt ca. 2 bis 3 Tage nach Geldeingang das Haus.

Oder wollen Sie die Ware abholen?

M***** H*****

 

 

, was ich sofort korrigierte (Anlage 4).

 

Hallo,

Danke für die Auktion. Ich werde das Geld im Anschluß überweisen. Allerdings sind es nur 192,- €, resultierend aus 185,-€ Auktion und 7,00 € Versand. Stimmts? ;-)

Ich bitte um Zusendung der Waffe, da ich nicht "schon wieder" wegen einer Waffe Richtung Stuttgart fahren will. Sonst erklärt meine Frau mich noch für verrückt ... :-). Die Lieferung der Ware bitte an meine Firmenanschrift, da ich dort gewährleisten kann, daß jemand das Paket in Empfang nimmt und ich nicht dem Paketdienst hinterherlaufen muß. Die Adresse ist:

......

Bitte zur Waffe das Handbuch/Loading Manual nicht vergessen, woraus ich alle Maße (Geschosse) und das dafür notwendige Zubehör rauslesen kann.

Ansonsten vielleicht noch ein paar Tipps für einen Neueinsteiger in das "Pulver und Blei" - Segment?

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Schmidt

 

 

Seine Begründung für den falschen Preis, das "das Programm noch Fehler mache" (Anlage 5),

 

Hallo.

192.- sind richtig, das Programm das die Mail schickt hat noch Fehler.

MfG

 

war irgendwie putzig. Soweit mir bekannt, gab es zwar Biet- und Verkaufsagenten für eBay, aber für eGun????

 

Am 13.01.2005, also am Tage des Auktionsendes, habe ich den Kaufpreis (Anlage 6) für die bei der Auktion ersteigerte Vorderladerwaffe an den Verkäufer "Megasys" überwiesen. Von nun ab also noch ein paar Tage, dann würde mich die kaum benutzte Vorderladerwaffe per Post erreichen.

Am 24.01.2005, also 11 Tage nach Ende der Auktion, habe ich dann vorsichtig per Mail (Anlage 7) beim Verkäufer angefragt:

 

Hallo Herr H******,

Ist die Ware aus eGun Auktion 321489 (Ardesa Buckskinner Carbine .45) unterwegs?


Mit freundlichen Grüßen
Torsten Schmidt


____________
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www.antiviruslab.com

 

 

Die Antwort kam dann etwas später am 24.01.2005 bei mir an:

 

Hallo.

Ja, ging heute morgen raus, habe am Sa. den Postboten verpasst.

MfG

"Torsten Schmidt"  schrieb am 24.01.05 19:46:51:
>
> Hallo Herr H*****,
>
> Ist die Ware aus egun Auktion 321489 (Adesa Buckskinner Carbine .45)
> unterwegs?
>
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Torsten Schmidt
>
>
> ____________
> Virus checked by G DATA AntiVirusKit
> Version: AVK 15.0.2645 from 24.01.2005
> Virus news: www.antiviruslab.com
>
>

 

Nun, ich fasse noch mal zur Vereinfachung zusammen:

1. Auktionsende am 13.01.2005 (Anlage 1)
2. Angabe falscher Auktionspreis vom Verkäufer (Anlage 3)
3. Zahlung korrekten Auktionspreis am 13.01.2005 an Verkäüfer per BTX (Anlage 6)
4. Nachfrage, wo Lieferung bleibt nach 11 Tagen am 24.01.2005 (Anlage 7)
5. Herr H******* hat den Postboten verpaßt, 11 Tage nach Zahlungseingang. Wo er doch lt. Auktion 2-3 Tage nach Geldeingang liefern wolllte! (Anlage 8)

 

 

 

Da ich im Besitz der Rufnummer von Herrn H****** war, rief ich ihn einfach an und fragte nach. Leider habe ich keine Aufzeichnung des Gespräches, aber Herr H******* versicherte mir, die Ware sei per Post an mich unterwegs, er habe dem Postboten ein Freeway-Paket mitgegeben. Darauf bat ich ihn, mir die Paketnummer mitzuteilen, er wollte sie mir zufaxen.

 

Am 28.01.2005 war trotz der Aussage von Herrn H******* am 24.01.2005 immer noch kein Paket bei mir eingetroffen. Also fragte ich nach (Anlage 9) und versuchte, zu retten was zu retten war:

Hallo Herr H*****,

heute ist Freitag, der 28.01.2005. Ware ist bis heute nicht eingetroffen. Warte noch den morgigen Samstag ab. Dann sind seit meiner Bezahlung der Auktion 14 Tage vergangen. Zugesagter Versand war 2-3 Tage nach Auktion. Sollte die Ware morgen nicht kommen, werde ich am Montag eine Rückbuchung meiner Überweisung einleiten ...
Gern können Sie mit mir auf telefonisch Kontakt aufnehmen, falls etwas Erklärendes vorliegt.
mfg
Torsten Schmidt

 

Kein Reaktion vom Verkäufer. Leider war das Geld auch nicht mehr zurückzuholen, dank Online-Banking und Verfallsdatum wollte die Bank keine Rückbuchung einleiten.

 

Als am 31.01.2005 noch immer keine Ware und auch kein Fax mit der Paketnummer bei mir angekommen waren, rief ich Herrn H********* erneut an. Nun hieß es plötzlich, daß Paket sei heute (am 31.01.2005!!!!) an mich versendet worden... Komisch, wo es der Postbote doch schon am 24.01.2005 mitgenommen hatte....

Da das ungute Gefühl im Buch immer stärker wurde, schaltete ich eGun ein. Ich meldete einen Verstoß, was auch höchste Zeit wurde, da das Konto des Verkäufers "Megasys" als "inaktiv" geführt wurde.

 

Hallo eGun,

Bei Auktion Artikel-ID: 321489 ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Der Verkäufer hat trotz eMail und Anrufen bis heute nicht geliefert. Telefonisch ist nur ein Anrufbeantworter geschalten. Der Account des Verkäufers - Megasys - ist inaktiv. Was soll das bedeuten???

Erbitte Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Schmidt

 

worauf eGun sich zu folgender Maßnahme (Anlage 10) genötigt sah:

 

Hallo,

bitte versuchen Sie eine telefonische Klärung mit dem Verkäufer. (0 72 50) 9******

Mit freundlichen Grüßen

Ihr eGun-Team

 

Also weiter dran bleiben. Es geht ja schließlich um mein Geld, was schon weg war. eGun sendet folgende Mail (Anlage 11)am 31.01.2005 an den Verkäufer "Megasys":

 

Hallo Herr H******,

am 13.1.05 hat Herr Schmidt Ihre oben genannte Auktion 321489 gewonnen und Ihnen den Kaufbetrag bereits überwiesen. Setzen Sie sich umgehend mit Herrn Schmidt in Verbindung und teilen Sie ihm mit, wann Sie die Waffe absenden werden bzw. abgesendet haben.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr eGun-Team


 

Am 31.01.2005 habe ich dann nochmals den Verkäufer gegen 20.30 Uhr anrufen. "Megasys" war entsprechend genervt und räumte ein, sich um den Verbleib der Waffe zu kümmern. Dies teilte ich dann eGun auch gleich mit, damit die wußten, daß ich mich auch weiter drum kümmerte. Außerdem interessierte mich der Status des Verkäufers:

 

Habe gestern gegen 20.00 Uhr die Mutter des Verkäufers erreicht unter 07250 9*****. Sagte mir, der Verkäufer käme erst spät. Also habe ich gegen 20.30 Uhr wieder versucht. Verkäufer war am Telefon, hörte sich genervt an, will sich um den Verbleib der Waffe kümmern. Klang aber nicht gerade überzeugend.

Warum ist sein Account inaktiv? Hat er "gekündigt" oder gab es noch andere Beschwerden? Soll ich Anzeige erstatten? Ist ein Anwalt zu bemühen? Gefahr im Verzuge?

mfg
Torsten Schmidt

 

eGun hat dann auch sofort geantwortet (Anlage 12) und mir folgende Ratschläge erteilt:

 

Hallo,

Grund für die Sperrung ist eine unbezahlte eGun- Rechnung. Vielleicht sollten Sie aber Ihrem Anspruch noch etwas Nachdruck verleihen.
Senden Sie an den Verkäufer einen Einschreibebrief mit Rückschein. Setzen Sie eine letzte Frist zur Lieferung oder zur Rücküberweisung des Kaufbetrages. Schreiben Sie weiter, sollte diese Frist ungenutzt verstreichen, werden Sie Anzeige wegen Betruges erstatten.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr eGun-Team

 

Das war massive Unterstützung, wie ich sie mir erhofft hatte :-). Immer noch mit fehlender Lieferung und in Luft aufgelösten Geld stand ich da, und keiner wollte mir so richtig helfen. Also half ich mir selbst.

Am 03.02.2005 rief ich den Verkäufer erneut an, der mir wiederum eine neue Story erzählte. Die Ware sei jetzt erst seit dem 02.02.2005 unterwegs ... Ich teilte meine neue Entdeckung an eGun mit:

 

Hallo eGun,

habe heute am 03.02.05 Verkäufer erneut angerufen. Die Ware sei nun seit Mittwoch unterwegs. Bei meinem vorangegangen Anruf war es der Montag, der Anruf davor war der Postbote am Sonnabend da, um das Freeway-Paket mitzunehmen.
Nun, prinzipiell glaube ich an das Gute. Ich werde mal den kommenden Tag und den Sonnabend abwarten, und am Montag mit dem Einschreiben loslegen, wenn keine Lieferung erfolgt ist. Schade, daß es immer mal solche Mitmenschen gibt. Dafür sollte man an öffentlicher Stelle einen Pranger einrichten, um andere "warnen" zu können ...

mfg
Torsten Schmid
t


 

Als am 05.02.2005 weder Ware, noch Rückruf geschweige denn Fax mit Paketnummer bei mir eingetroffen waren, habe ich dem Verkäufer "Megasys" den von eGun empfohlenen Fristen und Androhungen (Anlage 13)unterzogen und eGun darüber informiert.

 

Hallo egun,

Habe den Verkäufer Fristen gesetzt. Haben Sie was neues an Info für mich betreffend diesen Falles?
Mein Schreiben im Anhang zur Mail
mfg
Torsten Schmidt

 

Auf diese Information hin bestätigte eGun, daß sie ebenfalls so ihre Probleme mit "Megysys" haben:

 

Hallo,

leider wurde bisher auch unsere Rechnung nicht bezahlt. Falls Sie das Geld nicht zurückerhalten, bleibt leider nur noch die Anzeige.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr eGun-Team


 

 

Doch es gab noch Zeichen und Wunder. Als ich am Sonnabend, den 12.05.2005 gegen Mittag nach Hause kam, stand für mich ein Haufen Elend als Päckchen getarnt im Vorhäuschen. Ein viel zu kleines Paket für eine Waffe, die mindestens 93 cm lang sein müßte. Ich ahnte Schlimmes. Nun, als ich den Karton zur Hand nahm, klapperte es sehr auffällig. Nach Öffnen das Paketes bestätigte sich der Verdacht.

Die ersteigerte Waffe lag in ihren Einzelteilen aus Lauf und Schaft ohne Schutz im Karton. Der Schaft war jämmerlich zerkratzt, was mit Sicherheit durch die unsachgemäße Transportverpackung herrührte. Der Lauf war in einem katastrophalen Zustand. Für nur "10 mal geschossen" laut Auktionstext war er hoffnunglos verrostet, das Piston total hinüber und ca. 4 leere Zündhütchen hatten sich im Napf des Hahnes zu einer einzigen Masse verpreßt. Der erste Blick mit der Laufkontrollampe bestätigte ebenfalls meinen Verdacht: es steckte etwas im Lauf, er war sozusagen unbrauchbar gemacht worden. Der Riemen war an den Ösen zerschnitten, so daß man das Gewehr nie schultern könnte, ohne das es dann herunterfällt. Mit Sicherheit die Rache eines unseriösen Verkäufers für den Nachdruck, den ich dieser Angelegenheit geben mußte. Da nichts mehr zu gebrauchen war, blieb nur noch die Abheftung des gesamten Vorganges unter "dumm gelaufen". Auch Manual und Ladedaten fehlten, um die ich bei der Auktion gebeten hatte. Und nun gehe man nochmal aus von meinen ersten Fragen zum Artikel und das, was am Schluß bei mir ankam ...

"Megasys", ganz im Stile eines Gentlemens, erkundigte sich am 12.02.2005 nach dem Wohlbefinden seiner Sendung:

 

Hallo.

Ist das Paket schon da? Paket Nr. 96.657 689.164 2

MfG

Kommentar: Paket wurde lt. Post am 10.02.2005 aufgegeben!

 

Ich konnte nur noch darauf antworten:

 

Hallo Herr H*****,

die Ansammlung von Altmetall ist am 12.05.2005 angekommen. Auf Grund der schlampigen Verpackung ist der Schaft zerschlagen und zerquetscht, was aber bei dem mit Filz verstopften und rostvernarbten Lauf nichts verschlimmert. Im Hahn befinden sich die Überreste von 4 (!) Zündhütchen und der Piston ist total verrottet.

Die Ware entspricht nicht der Beschreibung der Auktion, es fehlen die Unterlagen (Handbuch) und Ladedaten, welche bei einer Waffe immer wegen der Produkthaftung dabei sein müssen.

Mitmenschen wie Sie sollten an einen Pranger gestellt werden, damit niemand mehr auf Sie hereinfällt.

Torsten Schmidt

 


 

Also, hier noch mal die endgültige Zusammenfassung der Odyssee:

1. Auktionsende am 13.01.2005 (Anlage 1)
2. Angabe falschen Auktionspreis vom Verkäufer (Anlage 3)
3. Zahlung korrekten Auktionspreis am 13.01.2005 an Verkäüfer per BTX (Anlage 6)
4. Nachfrage, wo Lieferung bleibt nach 11 Tagen am 24.01.2005 (Anlage 7)
5. Verkäufer Megasys hat den Postboten verpaßt, 11 Tage nach Zahlungseingang. Wo er doch lt. Auktion 2-3 Tage nach Geldeingang liefern wolllte! (Anlage 8)
6. Nachfrage bei Megasys nach der Paketnummer - es gab keine Antwort
7. Am 28.01.2005 immer noch keine Ware, obwohl der Postbote das Paker am 24.01.2005 mitgenommen hatte.
8. Nachfrage am 31.02.2005, Megasys bestätigte, daß Ware heute - am 31.01.2005 - raus sei. Kriege ich jetzt 3 Pakete auf einmal ????
9. eGun meldet "Verkäufer inaktiv" - Gefahr im Verzug (Anlage 12)
10. erneutes Telefonat am 03.02.2005, Ware sein nun seit 02.02.2005 unterwegs. Wie jetzt? 4 Pakete ????
11. am 05.02.2005  Ware noch immer nicht da ...
12. am 12.02.2005 kommt Paket, welches nichts als Schrott enthält. 1 Monat nach Auktionsende und angekündigter Lieferzeit "2-3 Tage". Waffe war Baujahr 1999, und war total fertig, selbst wenn hätte die keinen Schuß mehr rausgebracht!

 

 

 

Anlagen zum Vorgang:

Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 15